Freitag, 17. Februar 2012

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Mein Badezimmer gestern Abend, mit frisch eingelassenem
Wasser in der Wanne

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In den Klassenzimmern ist es nicht besonders warm,
und zur Schuluniform der Maedchen gehoert ein Minirock...

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Im Ethik-Unterricht

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Die Maedchen von der Teezeremonie-Gruppe an der Oberschule
(die in der Mitte hat sich reingeschmuggelt!)

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Heute Abend beim Karaoke; ich sitze vorne rechts

Freitag, 17.02.2012

Das mit dem Computer hat dann doch wieder länger gedauert. Ich glaube, erst gegen 0.15 Uhr war ich wieder in meinem Zimmer. Da es dort jedoch inzwischen wieder kalt geworden war (das warme Gebläse funktioniert nur, solange man das Zimmer nicht von außen abgeschlossen hat), habe ich mir noch ein heißes Bad eingelassen, kurzer Hand den Laptop auf den Toilettendeckel gestellt, und mir von der Wanne aus die letzte Folge von „In aller Freundschaft“ im Internet angesehen.
Morgens wollte ich eigentlich ausschlafen, bin aber viel zu früh aufgewacht. Um 8.30 Uhr saß ich beim Frühstück. Abfahrt mit dem Bus zu unserem Oberschul-Besuch war erst um 10.00 Uhr (was bedeutet, dass man allerallerspätestens um 9.50 Uhr in der Eingangshalle sein musste. Haben auch alle, bis auf Aron geschafft. Wenn noch einer fehlt, ist es meistens er, aber man kann ihm nicht böse sein.
Punkt 11 Uhr sind wir in der Wako International High School angekommen. Erst stand eine offizielle Begrüßung durch den Schuldirektor im Sitzungssaal auf dem Programm, und anschließend wurden wie in kleinen Gruppen in die einzelnen Klassen geschickt, und durften, an der hinteren Wand stehend, zuschauen. Ich war zuerst 45 Minuten in Ethik, dann in Japanisch und zum Schluss in englischer Konversation. Da hat mich am meisten verblüfft, wie wenig die Schüler nach 5 Jahren Englisch-Unterricht von sich aus sagen können. Die Klassen bestehen meist aus 40 Schülern, die ziemlich eng nebeneinander sitzen. Schlafen im Unterricht ist erlaubt, weil man dabei die anderen ja nicht stört, und wenn man etwas versäumt, ist man selber schuld.
Wir hatten Sandwiches zum Mittagessen dabei, die wir im Sitzungszimmer, zusammen mit einer Auswahl von Schülern und Lehrern einnahmen. Nach dem Unterricht konnten wir uns noch von der hervorragend spielenden Schul-Bigband überzeugen, und einer Teezeremonie des Tee-Clubs beiwohnen. Wir waren alle sehr angetan von der freundlichen Aufnahme an der Schule.
Zum Abendessen waren wir wieder im Wohnheim. Gegen 20 Uhr trafen sich einige aus meiner Klasse noch im Karaoke-Zimmer. Der „harte Kern“ von uns hielt bis um 22 Uhr durch. Mitten in einem Lied ging das Licht aus – denn ab 22 Uhr wird nicht mehr gesungen!
Jetzt muss ich nur noch den Tagebuch-Eintrag online stellen, meine Mails lesen, eventuell beantworten und dann – vielleicht! – noch vor 24 Uhr ins Bett. Jetzt ist es 23:23 Uhr. Nein, das schaffe ich sicher nicht...!

Donnerstag, 16. Februar 2012

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Mein Fruehstueck von heute morgen,
die groessere Schuessel rechts ist "Kayu"

Donnerstag, 16.02.2012

Gestern Abend bin ich kurz nach 22 Uhr noch aus dem Haus – und gleich eine Ecke weiter, im Antiquariat hängen geblieben. Das Verführerische an japanischen Läden sind die langen Öffnungszeiten. Der Buchladen zum Beispiel hat bis ein Uhr nachts auf. Erst um Mitternacht konnte ich mich von den Bücherregalen trennen, mit dem Rucksack voll neuer Errungenschaften. Danach habe ich noch meinen Tagebuch-Eintrag abgeschickt und bin so wieder erst sehr spät ins Bett.
Wie schon die Tage zuvor bin ich kurz vor 7 Uhr aufgestanden, habe mich geduscht und angezogen, und war 45 Minuten später unten beim Frühstück. Heute habe ich mal etwas Neues ausprobiert: o-kayu. Das ist gesalzener Reis in einer dünnen, Suppen-ähnlichen Brühe. Da mir nicht nach Reissuppe zum Frühstück war, habe ich mir noch einen Apfeljoghurt dazu gekauft und aus meinem Zimmer noch eine Banane (vom Frühstück vor zwei Tagen) geholt. Das habe ich dann alles in das Kayu hinein gerührt – zur Verwunderung der Asiatinnen, die bei mir am Tisch saßen und das Kayu ohne „Zutaten“ gegessen haben. Meine neue Mischung schmeckte leider nicht ganz so, wie von mir erwünscht. Es war einfach schon zuviel Salz darin. Also habe ich noch drei Löffel Zucker darüber gestreut, kräftig umgerührt und dann brav aufgegessen. Morgen werde ich das „Rezept“ ein bisschen ändern!
Vormittags war Unterricht bei Frau Tsuboyama. Sie macht auf den ersten Blick einen sehr strengen Eindruck, was auf den zweiten Blick Gott sei Dank nicht zutrifft. Das neue Thema ist „Japanisches Bildungswesen“. Wir haben einen Prospekt von der Oberschule erhalten, die wir morgen besuchen werden, und mussten neue Vokabeln raussuchen.
Am Nachmittag war Unterricht in Lehrmethodik bei Herrn Shirai – sehr locker und lustig. Danach saß ich bis zum Abendessen im Computerraum im 3. Stock. Nach dem Essen, diesmal mit drei Chinesinnen am Tisch, bin ich wieder in mein Zimmer und habe dort am Computer weiter gearbeitet. Bei Frau Ogiwara, der älteren Dame aus Kitaurawa habe ich mich gemeldet, und für nächsten Montag bei ihr zuhause verabredet. Sie war froh dass ich mich endlich melde.
Eben war Tiziana von nebenan bei mir, wegen der Hausaufgabe für Montag. Ich habe ihr bei der Gelegenheit meine neu erworbenen Bücher gezeigt, und sie hat sich gleich ein paar Titel notiert.
Ich werde jetzt noch mal ins Computerzimmer, diesmal im zweiten Stock, falls noch Platz ist, verschwinden. Ich muss noch einiges im Internet raussuchen, und hier in meinem Zimmer ist der Internet-Zugang abends einfach zu langsam. Morgen früh geht es dann mit dem Bus um 10Uhr in das eine Stunde entfernte Wako, zur Schulbesichtigung. Erst zum Abendessen werden wir wieder zurück sein. Ich bin schon gespannt!!
Kleiner Nachtrag:
Ich habe entdeckt, dass ich schon laengst auf ein Schreiben eines Oberschul-Direktors aus Hokkaido haette antworten sollen, was ich inzwischen auch getan habe. Dann musste ich noch andere Mails beantworten... Jetzt ist es 23.50 Uhr. Wieder nichts mit „frueh schlafen gehen“! Vielleicht morgen???

Mittwoch, 15. Februar 2012

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Demonstration der Teezeremonie in der grossen Halle

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das suesse Teil, das es vor dem bitteren Tee zum Essen gab

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zwei der Damen, die den Tee serviert haben

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Im Teehaus, nach der Teezeremonie

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Indisches Abendessen (ich muss das mit den Fingern noch ueben!)

Mittwoch, 15.02.2012

Im Vormittags-Unterricht haben wir fast die ganze Zeit damit verbracht, die E-Mails, die wir am Vortag als Hausaufgabe an unsere Lehrerin schicken mussten, zu verbessern. Heute gab es dann wieder eine neue Aufgabe: eine sehr höfliche Mail an einen uns unbekannten Professor mit der Bitte um Unterlagen für die Abschlussarbeit. Die habe ich am Nachmittag gleich abgeschickt. Vormittags musste wieder ein Espresso aus dem Getränke-Automaten helfen beim Wachbleiben.
Beim Mittagessen habe ich mich recht gut mit Cha aus Malaysia und Tiziana aus Italien unterhalten. Am Tisch saßen anfangs noch drei andere Teilnehmerinnen aus Malaysia und ich war ganz fasziniert von dem Sprachengewirr am Tisch: die Frauen aus Malaysia mit chinesischer Abstammung sprechen untereinander so etwas wie Chinesisch und sind Buddhistinnen. Die Teilnehmerin aus dem malaysischen Kualalumpur spricht mit ihnen in der malaysischen Sprache, weil sie selbst kein Chinesisch versteht, und ausserdem islamischen Glaubens ist. Nofi aus Indonesien (eine Muslime) kam noch kurz dazu und unterhielt sich mit dem beiden chinesisch-stämmigen Frauen auf Malayisch, das angeblich dem Indonesischen so ähnlich ist, dass sie sich untereinander verstehen können. Es war ziemlich verwirrend. Aber langsam blicke ich durch, welche Asiatin aus welchem Land ist.
Nachmittags, von 14 bis 16 Uhr war Teezeremonie. Erst eine Vorführung mit genauer Erklärung in der großen Halle im 2. Stock, und danach wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt, die nacheinander in dem kleinen Teehaus im Garten, das üblicherweise geschlossen ist, Tee und eine japanische Süßigkeit serviert bekamen. Die andere Gruppe schaute sich in der Zwischenzeit in der Halle eine Dokumentation über Teezeremonie an. War ziemlich ermüdend. Die Teezeremonie an sich fand ich ganz gut, ich hatte mich auch darauf gefreut, doch meine Knie waren von dem unbequemen Sitzen nicht begeistert – ich werde langsam alt!! Falls ich noch einmal an diesem Kurs in Kitaurawa teilnehmen sollte, werde ich an der Teezeremonie nicht noch ein drittes Mal teilnehmen!
Danach hing ich bis zum Abendessen um 18.30 Uhr im Computerzimmer im 2. Stock rum. Beim Abendessen habe ich mich endlich an das indische Curry-Gericht gewagt. Es war tatsächlich nicht so scharf, doch das Essen mit den Fingern sah bei mir nicht so geschickt aus, wie bei Harushada und Prathi. Da muss ich wohl noch üben. Ich kann übrigens jetzt schon ein Wort auf Koreanisch (Guten Tag); Und als wir vor Halle auf die Teezeremonie warteten stand ich beiden russisch-sprechenden Teilnehmerinnen und hörte denen zu. Ein bisschen habe ich auch verstanden. Auf Hindi kann ich mir bis jetzt nur das Wort für die Farbe Schwarz merken („Gara“ – wobei das r mehr wie ein l klingt, und dabei an „Gala-(Outfit) erinnert und so leicht zu merken ist.)
Gestern war es übrigens 0.30 Uhr bis ich im Bett lag. Ich saß bis 24 Uhr noch im Computerzimmer, weil nur noch gestern das Kopieren von Artikeln aus der Asahi-Zeitung über das Internet möglich war.
Inzwischen ist es kurz vor 22 Uhr. Ich werde noch einen kleinen Spaziergang machen. Ich muss dringend mal raus. Aber um 23 Uhr, zum Torschluss bin ich wieder da, und lade dann noch diesen Artikel ins Netz.

Dienstag, 14. Februar 2012

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Heute muss leider ein Bild aus dem Internet herhalten:
Suesses zum Valentinstag!

Dienstag, 14.02.2012

Vor dem Frühstück hat Robert schon angerufen. Es war anscheinend aufgefallen, dass ich meinen Tagebucheintrag vom Vortag noch nicht abgeschickt hatte. Robert und Peter, der gerade Ferien hat, scheinen gut miteinander auszukommen. Katharina ist ja diese Woche im Chorlager.
Beim Frühstück saß ich neben ?? aus Indonesien, Cha aus Malaysia und ?? aus Taiwan. Wir haben uns von unseren Familien, von den Frühstücksgewohnheiten, und der Arbeit an der Uni erzählt, und dann ging es noch um Unterschiede in den Sprachen und die verschiedenen Dialekte. War recht interessant.
Danach habe ich noch schnell meinen Tagebucheintrag vom Montag abgeschickt. Der anschließende Unterricht fand nach längerer Pause wieder bei unserer eigentlichen Klassenlehrerin statt. Ihr Vater war Ende der ersten Woche unseres Aufenthaltes überraschend gestorben, weswegen sie eine Woche frei bekommen hat. Ihre Eltern wohn(t)en auf Shikoku, der kleineren der vier japanischen Hauptinseln (im Süden). Sie war sehr gefasst, hat uns vom Tod ihres Vaters erzählt und sich ihre Trauer nicht anmerken lassen – genauso wie man es sich immer über Japaner erzählt. Am Ende des Vormittags-Unterricht habe ich ihr ein kleines Beileidsschreiben von der gesamten Klasse überreicht. Sie hat sich vielmals bedankt und so fröhlich dabei gelächelt, als hätte ich ihr von uns allen Schokolade zum Valentinstag geschenkt. Und ich hatte schon Bedenken, dass unser Brieflein sie zu Tränen rühren könnte. Hier gilt eben: nur nicht mit dem eigenen Kummer die Umgebung belasten.
Ja, heute war auch Valentinstag! In Japan bekommen in der Regel die Männer von den Frauen Schokolade – wer sich das ausgedacht hat?? Im Fernsehen habe ich heute Morgen eine Sendung dazu gesehen, in der gezeigt wurde, dass mittlerweile auch Männer den Frauen etwas schenken. Es ich anscheinend auch schon länger üblich, dass Kinder und Jugendliche untereinander sich sowieso geschlechtsunabhängig Schokolade schenken. „Tomo-choko“ (Freundes-Schokolade) heißt die, im Gegensatz zur „giri-choko“ (der „Pflicht-Schokolade“) , die man zum Beispiel dem Vorgesetzten in der Firma oder dem Lehrer schenkt. Und natürlich gibt es noch die „honmei-choko“, die Schokolade für denjenigen, den man am meisten mag – und die dann natürlich auch am größten und teuersten ausfällt. Momentan geht der Trend zu selbst gemachten Pralinen. In den Läden konnte man jede Menge Zubehör zum Schmelzen und wieder Neu-Formen von Schokolade mit allerlei Verzierungen kaufen. Es machte für mich aber nicht den Eindruck, dass das Selbermachen billiger wäre – bei dem vielen Zubehör, das dafür verkauft wurde!
Aron, der einzige männliche Teilnehmer in unserer Klasse hat natürlich auch etwas bekommen. Er hat sich sehr gefreut – bis er der Tatsache gewahr wurde, dass ja in einem Monat, am 14. März, der „White Day“ ist, an dem die Männer sich mit einer Schokolade oder Ähnlichem bei den Frauen revanchieren. Und wir sind 13 Frauen in unserer Klasse!! Der Arme!
An der Rezeption, unten in der Eingangshalle, durfte sich jeder eine kleine Schokolade abholen, egal ob männlich oder weiblich. Ich habe mir eine blaue Lindor-Kugel (ja, die gibt’s hier auch!) geholt und mit geschlossenen Augen genossen. Ich hatte sie auch dringend gebraucht, denn beim Nachmittags-Unterricht, in dem es heute darum ging, wie man seinen Schülern das Aufsatz schreiben beibringt, war ich total müde. Ich muss einmal sogar ein Sekündchen weggenickt sein, denn Nano aus Usbekistan, die mir gegenübersaß, rief mir mit leiser Stimme zu und wollte wissen, was los sei. Ich habe nur grinsend die Augen verdreht und dann tapfer bis zum Ende um 15.30 Uhr durchgehalten.
Am Nachmittag, in den Pausen, hat Fon aus Malaysia mehreren von uns gezeigt, wie man aus Papier einen süßen Kussmund bastelt, der sich auf und zu bewegen lässt. Wir haben viel gelacht dabei.
Nach dem Unterricht bin ich erst mal für eine Stunde ins Bett. Das hat geholfen! Danach setzte ich mich gleich an meinen Laptop, Hausaufgaben machen und diesen Tagebuch-Eintrag schreiben.
Beim Abendessen habe ich mich raus in den Flur zu Didi aus Malaysia gesetzt, weil sie so verloren an einem der vier Tische saß, die vor dem Eingang zum Speisesaal stehen. Oft ist drinnen für alle kein Platz. Heute wäre noch Platz gewesen. Keine Ahnung, warum sie draußen saß. Ich habe mich also auch draußen hingesetzt, es heimlich aber bereut, denn es war scheußlich kalt. Eine Vietnamesin aus der ersten Gruppe, und später noch Prathi aus Indien und eine ihrer Klassenkameradinnen aus den Philippinen?? kamen dazu. Eigentlich hatte ich vor, auch mal das indische Curry-Gericht zu probieren, und wie Prathi und Harushada mit Brot, und mit den Fingern zu essen. Doch an dem Muster aus Plastik lehnte das Schildchen „scharf“, und so habe ich lieber die Finger davon gelassen. Prathi hat mich von ihrem Essen versuchen lassen. Es war gar nicht so schlimm. Also vielleicht morgen!
Inzwischen (20.40 Uhr) habe ich meine Hausaufgaben fertig. Ich will gleich noch in den Computerraum und ein bisschen was im Internet recherchieren. Von meinem Zimmer aus funktioniert das abends, wenn viele andere auch im Netz sind, nicht so gut. Da muss man immer ewig warten, bis man auf der richtigen Seite ist. Vom Zimmer aus kommt man nur morgens, wenn die meisten noch schlafen, oder frühstücken, am besten ins Internet. Ich hoffe mal, dass ich heute vor 23 Uhr im Bett sein werde!

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Eines von den lustigen Tafelbildern, die unser Lehrer beim Grammatikunterricht an die Tafel gemalt hat.

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eine heimlich geknipste Aufnahme bei dem ermuedenden Vortrag

Montag, 13.02.2012
Letzte Nacht habe ich gegen 0.15 Uhr den letzten Tagebucheintrag ins Netz gestellt, und bis meine Hausaufgabe endlich fertig war, zeigte mein Wecker schon 2.25 Uhr. Naja, wenn ich immer alles vor mir herschiebe, ist nicht viel mit Schlafen!
Um 7 Uhr bin ich schon wieder raus aus den Federn – nein, raus aus den Decken! Beim Frühstück habe ich mich mit anderen Teilnehmerinnen (aus Taiwan, Malaysia, Deutschland, Russland und Indien) über das vergangene Wochenende unterhalten. Die meisten waren mindestens einen Tag irgendwo unterwegs: Hakone, Yokohama, Harajuku, in einem großen Park in Urawa,... und alle fragten sich gegenseitig, ob die Hausaufgabe geschafft wäre. Mit einer Tasse grünem Tee und zwei Tassen schwarzem Tee im Magen ging ich dann „munter“ zum Unterricht.
Wir hatten am Vormittag bei Yaeshima, dessen Unterricht mir am besten gefällt. Er ist ein lebhafter Lehrer, bringt viele lustige Beispiele mit ein, und macht einen so interessanten Unterricht, dass das Teein vom Frühstück mich gut bis Mittag wach halten konnte.
Der Nachmittag war anstrengender. Eine junge Grundschullehrerin erklärte uns in der großen Halle im 2. Stock das japanische Erziehungssystem. Sie machte das ganz gut, mit Power-Point-Präsentation und gutem Handout, doch zwischendurch brauchte ich wieder dringend einen Tee aus dem Getränke-Automaten. Den habe ich dann aber erst mal gut 10 Minuten meiner Tischnachbarin Harushada aus Indien in die Hand gedrückt (der heiße Tee war in einer Blechdose mit Schraubverschluss), damit sie sich ein bisschen wärmen konnte. Gleich neben uns, in der Wand waren Türen, bei denen aus den Schlitzen unten scheußlich kalten Luft in die Halle blies. Deshalb bin ich gleich in der ersten Pause losgeflitzt, habe ich Männer gesucht, die immer irgendwo im Wohnheim-Trakt mit Zimmer putzen beschäftigt sind, und mir von ihnen eine alte Wolldecke geben lassen. Von dem Tisch im 2. Stock, auf dem die Studenten, die wieder abreisen, alte, nicht mehr benötigte Kleidungsstücke ablegen, habe ich mir noch einen Anorak, einen Wollpullover und eine dickere Hose geschnappt, und das dann alles zusammen gerollt an die Schlitze am Fußboden gedrückt. Danach war es ein bisschen besser mit der Raumtemperatur. Ich habe mir trotzdem später noch meine Strickjacke drüber gezogen und meine schwarze Jacke auf den Schoß gelegt. Die Veranstaltung in der Halle dauerte insgesamt bis 17 Uhr. Bis dahin waren die meisten von uns schön durchgefroren und müde.
Ich bin anschließend – nachdem ich die Decke an der Rezeption unten abgegeben hatte – in die (warme!) Bibliothek und habe dort bis sie um 19 Uhr geschlossen haben in verschiedenen Grammatiken nach einem bestimmten Thema gesucht, bin aber nicht so richtig fündig geworden.
Nach dem anschließenden Abendessen sind Harushada, Heike und ich ins Karaoke-Zimmer. Die zwei Chinesinnen und der Brasilianer, die schon da waren und fleißig sangen, haben sich bald verabschiedet, und auch Heike und Harushada sind nach einigen Liedern auf ihre Zimmer (auch im Karaoke-Zimmer ist es nicht gerade warm!). Ich hatte letztendlich das ganze große Zimmer für mich alleine und habe bis 22 Uhr, bis dort automatisch das Licht ausgeht, fleißig gesungen und mit der Karaoke-Maschine rumgespielt. Erst gegen 21.30 Uhr kamen zwei Studentinnen aus meiner Klasse und spielten im hinteren Teil des Zimmers Tischtennis. Singen wollten sie nicht. Wenn ich bedenke, dass vor sechs Jahren immer richtig viel los war im Karaoke-Zimmer und man damals den Eindruck hatte, dass da jeden Tag eine Party stattfindet, ist es schon ein bisschen verwunderlich, dass jetzt so wenig los ist (an meinem Singen kann es nicht gelegen haben!!).
Zurück auf meinen Zimmer bin ich gleich in die heiße Badewanne, und bald ins Bett.

Sonntag, 12. Februar 2012

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Die erste Portion vom heissen Buffet
(das Lange, Eckige sind Krebsbeine)

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Ein Teil meines Mittagessens (2.Durchgang!)

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Die Eingangshalle des Hotels, mit "Hochzeits-Bestuhlung"

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Die (gestellte) Hochzeitszeremonie im Hotel

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Akiko und ich in der Eingangshalle des Hyatt-Hotels

Sonntag, 12.02.2012

Um 6.30 Uhr bin ich aufgestanden. Weiterschlafen ging nicht, da ich ein schlechtes Gewissen wegen der noch nicht erledigten Hausaufgaben hatte. Ich war kaum fertig mit Duschen und Anziehen, als das Telefon klingelte und Robert mich bat, Skype zu starten. Er feierte zuhause seinen Geburtstag nach, und so konnte ich auch mit den Gästen sprechen. War recht lustig!
Danach rief noch meine Mutter an, und wenig später bin ich aus dem Haus. Ich habe in Kitaurawa den Zug um 8.41 Uhr erwischt und in Akabane, beim Umsteigen bin ich zum Bahnsteig der Saikyo-Linie gerannt, weil einige vor mir auch rannten, und deshalb wahrscheinlich gleich der nächste Zug abfahren musste. Den habe ich auch grade so noch geschafft, und so war ich wider Erwarten schon um 9.12 Uhr in Shinjuku. Dort hatte ich mich mit Akiko um 9.30 Uhr am Westausgang, an der kleinen Polizeistation dort, verabredet.
Ich habe Akiko auch trotz ihrer Maske im Gesicht erkannt. Sie hat sich nicht verändert. Wir sind bis zum Hyatt-Hotel (gut 10 Minuten) gelaufen, doch weil dort das Café voll besetzt war, sind wir schräg rüber zum Keio-Hotel – alles sehr exklusive Läden! – und dort in ein Café im vermutlich 2. Stockwerk. Um 11.30 Uhr wechselten wir wieder rüber ins Hyatt, in ein japanisches Restaurant, in dem es warmes und kaltes Buffet vom Feinsten gab. Nach dem Preis habe ich mich diskreter Weise nicht erkundigt. Akiko hatte die Karte von ihrer Mutter dabei. Wir saßen bis nach 15.30 Uhr in dem Lokal und haben uns prächtig unterhalten. Akiko meinte, sie hätte schon lange nicht mehr so viel Zeit für sich gehabt, und hat es auch sichtlich genossen.
Eine Weile saßen wir dann noch quatschend auf zwei bequemen Stühlen in der großen Lobby des Hotels. Dort fand um 17.00 Uhr die Demonstration eine Hochzeit statt. Man kann da nämlich die Eingangshalle für Hochzeitszeremonien mieten. Mein Fall wäre das nicht. Wir haben nicht bis zum Schluss zugeschaut, sondern sind mit dem Hotel-Shuttlebus zurück zum Shinjuku-Bahnhof und haben uns dort voneinander verabschiedet. Im März, kurz vor meiner Abreise, wollen wir uns noch einmal treffen.
Zurück im Wohnheim hat sich mein Mann telefonisch erkundigt, ob ich meine Hausaufgaben schon gemacht hätte (habe ich immer noch nicht!) und wie man den Duschvorhang wäscht.
Ja, und dann habe ich mehrere Mails geschrieben, um endlich die nächsten Wochenenden zu verplanen, und noch einige nicht unbedingt notwendige Sachen erledigt, und diesen Tagebuch-Eintrag geschrieben... Doch jetzt wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als mich endlich an den dummen Aufsatz für morgen zu machen. Ich weiß immer noch nicht so recht, was ich schreiben soll, drum schiebe ich es schon so lange vor mir her! Vor Mitternacht werde ich wohl wieder nicht ins Bett kommen!

Samstag, 11. Februar 2012

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Hier scheinen Ruby-Wuerfel gerade im Kommen zu sein.

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Zum Valentinstag gibt es Buletten in Herzchenform im Angebot!

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Das gibt es hier auch, nur ein bisschen teurer.

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Fast wie beim Aldi in Leipzig, nur andere Preisschilder!

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Ich konnte es mir nicht verkneifen, all diese Buecher heute zu kaufen!

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Mein Abendessen,fuer ingesamt ca. 12 Euro.

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beim Abendessen in meinem Zimmer
(nach mehreren Versuchen mit dem Selbstausloeser!)

Samstag, 11.02.2012

Nachdem heute nichts außer Hausaufgaben auf dem Programm stand, habe ich mir noch vor 7 Uhr die Augenklappe drübergezogen und Ohropax in die Ohren gesteckt. Erst gegen 9.10 Uhr war ich wieder wach. Als ich gleich darauf den Fernseher anstellte, kam gerade „Shaun das Schaf“ (Hitsuji no Shon“). Ich habe gemütlich gefrühstückt (Reisbällchen mit Thunfisch, Joghurt und eine halbe Banane – mehr war nicht mehr im Kühlschrank.
Als ich dann am Schreibtisch an meinen Hausaufgaben saß, hat es kurz mal etwas deutlicher gewackelt. Allerdings war es nicht so stark, dass man in den japanischen Nachrichten gleich darüber berichtet hätte.
Mittags habe ich mir eine Packung Instant-Yakisoba gemacht und um 15.15 Uhr die „Flucht ergriffen! Draußen schien die Sonne, da hatte ich keine Lust mehr auf Hausaufgaben.
Ich habe mir unten ein Fahrrad ausgeliehen (es war eines mit hohem Sattel und dennoch sitzt man drauf wie auf dem Klo!). Ich bin zwei Bahnhöfe weiter, nach Saitama Shintoshin, und von dort nach links Richtung Minami Yono. Dort ist ein großer Buchladen, mit drei Stockwerken. Und dort habe ich mich von unten nach oben vorwärts gekämpft und es genossen, so viel Zeit zu haben. Dreieinhalb Stunden später war ich fertig mit dem Stöbern. Dann bin ich noch ins Tiefgeschoß, in ein größeres Lebensmittelgeschäft und habe mich da noch umgesehen, mein Abendessen und das Frühstück für morgen gekauft, und wieder einiges geknipst.
Die Fahrt zurück mit meinem „Kinder-Fahrrad“, das keine Rücktrittbremse und keine Gangschaltung, aber ordentliche Beleuchtung hatte, dauerte um die 20 Minuten. Beinahe wäre ich in die falsche Richtung gefahren, habe es aber noch rechtzeitig gemerkt.
Zurück im Wohnheim habe ich mir die Sushi, den Salat, den Pudding und den Grapefruitsaft schmecken lassen und nebenbei einen Krimi im Fernsehen angesehen. Um 23 Uhr kommt eine Sendung über Angela Aki, die japanische Sängerin, die ich so gut finde. Die will ich mit meiner Kamera aufnehmen. Dann noch diesen Tagebuch-Eintrag ins Netz stellen, und vielleicht noch den Rest der Hausaufgabe machen. Morgen bin ich vormittags mit Akiko in Shinjuku verabredet. Yukino hat heute Nachmittag auch angerufen und sich mit mir am kommenden Sonntag um 11.30 Uhr in Kichijoji (etwa eine Stunde mit dem Zug von hier) verabredet. Sie hat übrigens einen zweijährigen Jungen, den ich bei der Gelegenheit auch kennenlernen werde.

Freitag, 10. Februar 2012

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Dieses Haus in unserer Strasse fasziniert mich immer wieder, denn es sieht schon ziemlich verfallen aus, und dennoch muss im ersten Stock noch jemand wohnen, weil dort abends Licht brennt.

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Gegenueber von unserer Schule werden morgens die Betten (Futons) zum Lueften rausgehaengt.

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Auf der Busfahrt, von der Stadtautobahn aus geknipst.

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Auf der Busfahrt nach Tokyo rein. Unter uns sind noch zwei "Schichten" Strasse!

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Mein Fotoapparat ist toll. Aber wenn mich jemand anderes damit knipst, ist es meist verwackelt.

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Das Kabuki-Theater von ganz oben.

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Nachtspaziergang vom Theater zum Bahnhof

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Die Ginza bei Nacht, kurz vor dem Bahnhof Yurakuchou

Freitag, 10.02.2012

Nachdem mir Aron aus Nepal gestern erzählt hat, dass er morgens immer spazieren geht, bin ich mit der gleichen Absicht schon um 6.30 Uhr schon aufgestanden. Aus dem Spaziergang wurde zwar nichts, doch nach dem Frühstück bin ich noch kurz zu einem 24-Stunden-Laden („family mart“) den mir Irina aus Moskau beschrieben hat, und habe mir eine (japanische!) Brotzeit für den Abend besorgt. Der Laden ist auch nicht viel weiter weg, wie der Supermarkt EON, nur eben in einer anderen Richtung.
Am Vormittag hatten wir bei Herrn Shimada Unterrichtsmethodik. Es war mehr eine Plauderstunde, wir erhielten aber auch gute Tipps für die Unterrichtsgestaltung. Danach bin ich noch auf einen Sprung im Lehrerzimmer vorbei. Ich hatte in der letzten Woche schon meine Klassenlehrerin, Frau Kida, von vor 6 Jahren dort entdeckt, sie aber bisher noch nicht angesprochen. Sie hat sich sehr gefreut, und meinte, wir müssten uns mal für einen längeren Plausch zusammensetzen.
Nach dem Mittagessen, um 14.15 Uhr war Treffen unten in der Eingangshalle, und gleich darauf Abfahrt mit dem Bus nach Tokyo, zum Kabuki-Theater. Es war eine tolle Vorstellung. Mit kleinen Pausen dazwischen dauerte es zwar insgesamt fast 5 ½ Stunden, bis um 21 Uhr, doch das hat sich rentiert. Leider durfte man während der Vorstellung keine Aufnahmen machen. Ich habe mich ich schweren Herzens daran gehalten. Mit dem Zug sind wir nach einen kurzen Spaziergang über die Ginza, die teuerste Einkaufsstraße in Tokyo, wieder zurück nach Kitaurawa.
Jetzt, kurz vor Mitternacht, werde ich den Eintrag noch in meinen Blog stellen, und dann ins Bett verschwinden. Was ich morgen mache, weiß ich noch nicht. Ich habe noch jede Menge Hausaufgaben, vor denen ich mich nur schwer drücken kann. Mal sehen, ob ich das morgen schaffe.

Donnerstag, 9. Februar 2012

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Der Berg Fuji heute morgen, aus dem 5. Stock geknipst

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Willkommensgruesse in den Sprachen der Kursteilnehmer
(Na, welchen habe ich geschrieben??)

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Die ersten beiden Interview-Partnerinnen von Tiziana und mir

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Meine Klasse bei der Erdbeben-Uebung, kurz bevor wir nach unten "geflohen"sind.

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Hier noch eine Aufnahme vom Berg Fuji in der Daemmerung.

Donnerstag, 09.02.2012

Um 6.30 Uhr bin ich aufgestanden und gleich unter die Dusche, um richtig wach zu werden. Zum Frühstück gab es wieder Müsli mit Erdbeeren, wie am Vortag. Eine Klassenkameradin – ich kann mir ihre Namen immer noch nicht merken! – es war Cha aus Malaysia, gab mir den Tipp, mir vom Flurfenster im 5. Stock den Berg Fuji zu betrachten, der sei heute besonders schön. Das habe ich dann auch gleich gemacht, wie man an den mitgeschickten Fotos sieht!
Vormittags kamen an die 14 japanische Studenten, die in Zweiergruppen aufgeteilt mit jeweils zwei von uns über ihre Erlebnisse beim Erdbeben am 11. März 2011 sprechen sollten. Das lief recht gut. Ich sprach zusammen mit Tiziana aus Italien mit jeweils zwei Studenten, jedesmal 45 Minuten lang.Wir durften unsere Gespräche mit einem Diktiergerät aufzeichnen. Ich werde mir es heute Abend noch mal genau anhören, und habe vor, mir praktische Redewendungen und nützliche Vokabeln gleich zu notieren. Bis Montag müssen wir einen fiktiven „Newsletter“ für unsere eigenen Studenten schreiben, in den wir unsere Erkenntnisse über das Erdbeben und seine Folgen festhalten und die Studenten zu einem Japanaufenthalt animieren sollen.
Beim Mittagessen saßen wir noch mit einigen der Japaner zusammen im Speisesaal und haben uns so gut unterhalten, dass wir fast zu spät zum Unterricht um 13.45 Uhr gekommen wären.
Da saß ich dann wieder mit Tiziana zusammen. Wir sollten uns schon mal Gedanken zu unserer Hausaufgabe machen und konnten auch schon damit anfangen. In der gleichen Tisch-Gruppe saßen auch noch vier Frauen aus der Ukraine, Russland, Kasachstan und Usbekistan, die sich auf Russisch über den Vormittag unterhielten. Nachdem ich auch ein bißchen verstanden hatte, und das sagte, meinte ein, ich würde ich dieser Klasse wahrscheinlich auch gleich meine Russisch-Kenntnisse auffrischen können. Da hat sie wohl recht.
Ach, gegen 15.20 Uhr kam ein schrilles Quietschen aus dem Lautsprecher, und die Durchsage, dass nun eine Erdbebenübung stattfinden würde. Wir waren schon vorgewarnt. Wir mussten uns silbern glänzende – und ziemlich stinkende – Mützchen aufsetzen, die vor Feuer und herabfallenden Gegenständen schützen, und dann geordnet, aber schnell runter in die Empfangshalle laufen. Da wurden wir dann noch einmal durchgezählt und konnten anschließend durch die großen Fenster beobachten, wie im Wohnheimblock gegenüber drei Teilnehmerinnen demonstrierten, wie man auf kleinen Feuerleitern von oberen zum unteren Balkon klettern kann. Heike war auch dabei. Ich hatte es mir ehrlich gesagt ein bisschen spektakulärer vorgestellt!
Danach war bis zum Abendessen frei – also genug Zeit, um in Ruhe die Sachen aus dem Unterricht zu sortieren (wir bekommen Berge von Kopien!). Auch Gelegenheit, um dieses Tagebuch nachzutragen. Ich bin ja schon einen Tag hinterher. Es kamen schon Klagen!!
Als ich am Wohnblock gegenüber von meinem Zimmer sah, dass die Sonne gleich untergegangen sein würde, bin ich schnell eine Treppe höher, ins oberste Stockwerk gelaufen, und habe noch ein paar Aufnahmen vom Berg Fuji in der Dämmerung geschossen. Ist schon ein toller Blick von da oben. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ob ich das vor sechs Jahren auch schon gewußt habe. Vermutlich schon.
Mittlerweile habe ich gegessen, zusammen mit den Inderinnen Prati und Harushada, die in den letzten Tagen im Speisesaal nur noch Brot und was zu trinken nehmen, und ihre eigenen Beilagen mitbringen. Dann bin ich wieder aufs Zimmer und habe am Tagebuch weiter geschrieben. Jetzt sitze ich im Computerzimmer im zweiten Stock. Es gibt hier 20 Laptops, mit denen man eindeutig schneller ins Internet kommt, als vom Zimmer aus. Ausser mir sind hier gerade noch etwa 12 Chinesen (ich vermute, es sind Chinesen) und ein Brasilianer (den ich von meinem ersten Karaoke-Versuch kenne). Die meisten surfen im Internet. Einige scheinen aber auch Hausaufgaben zu machen. Durchs Fenster hoert man jemanden im Karaoke-Zimmer (ein Stockwerk hoeher) singen – irgendwelche Rockmusik. Da gehe ich aber heute nicht mehr hin. Ich muss bald ins Bett. Morgen fahren abends ins Kabuki-Theater, und da will ich einigermassen wach sein!



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Mein Mittagessen am Mittwoch (dummerweise mit doppelter Reisportion)

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Deutsches Bier im kleinen Supermarkt in Shinjuku.

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In der "Steh-Kneipe" in Shinjuku.

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Nachtspaziergang in Shinjuku

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Sushi in der zweiten Kneipe mit Karl.

Mittwoch, 08.02.2012

Es war wieder mal eine zu kurze Nacht. Ich bin dennoch vor 7 Uhr schon aus dem Bett. Zum Frühstück habe ich ein Drittel von den Erdbeeren von Frau Ogiwara mit in den Speisesaal genommen, und mir dazu Cornflakes mit Milch genommen. War auch nicht schlecht.
Am Vormittag im Japanisch-Unterricht war das Erdbeben und die Folgen Thema. Wir sollten vier Texte analysieren, und uns anschließend Fragen überlegen, die wir tags darauf den angekündigten japanischen Studenten stellen wollten.
Nach dem Mittagessen haben wir uns nochmal in Zweiergruppen im Klassenzimmer zusammen gesetzt und die Fragen genau ausgearbeitet. Tiziana ist mit mir eingeteilt. Ab 15.30 Uhr war im Computerraum eine Info-Veranstaltung zu praktischen Seiten im Internet für die Recherche – also, wo man sich Zeitungs- und Zeitschriften-Artikel kostenlos runterladen kann. Anschließend sollten wir uns im Klassenzimmer noch für den nächsten Tag ein Aufnahmegerät abholen.
Ich war um 18.30 Uhr mit Karl, einem ehemaligen Studienkollegen (er hat damals zur selben Zeit wie ich ein einjähriges Japanstipendium bekommen und ist mit mir rüber geflogen). Gut 45 Minuten ist man mit dem Zug von Kitaurawa nach Shinjuku unterwegs. Ich war trotzdem vor ihm schon am Treffpunkt, dem kleinen Seijo Ishii-Supermarkt am Tonan-Ausgang. Bis Karl da war, habe ich mich darin ein wenig umgesehen, und konnte mir das Fotografieren wieder nicht verkneifen (siehe mitgeschicktes Bild!).
Karl hatte ein flottes Outfit, das zu seiner Arbeit in der Filmbranche passte! Er hat mich zuerst ein bisschen in Shinjuku herumgeführt, mir interessante Ecken gezeigt, die ich wahrscheinlich selbst nicht gefunden hätte, und wir haben uns wunderbar unterhalten. Er selbst wohnt ja schon sehr lange in Tokyo. Zuerst waren wir in einer urigen Stehkneipe, deren Spezialität Innereien waren, und nach einem Spaziergang dann ich eine kleinen Gastwirtschaft, wo wir noch einige Häppchen rohen Fisch und gedünsteten Koblauch gegessen haben. War eine lustige Zusammenstellung, aber lecker. Wir hätten fast die Zeit vergessen, vor lauter Reden. Um 23.15 Uhr haben wir uns am Shinjuku-Bahnhof verabschiedet. Ich hatte schon überlegt, was ich mache, wenn der letzte Zug schon weg wäre, war aber Gott sein Dank nicht nötig. In Tokyo wird es nach 23.45 Uhr schwierig, nach Hause zu kommen, wenn man weiter draußen wohnt. Nach Mitternacht fahren kaum noch Züge, und zwischen 0.30 und etwa 4.30 Uhr morgens geht gar nichts. Ich habe jedenfalls noch einen Zug erwischt und war kurz nach Mitternacht wieder im Wohnheim. Zum Tagebuch-Schreiben hatte ich dann keine Lust mehr!

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