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Mein Fruehstueck von heute morgen,
die groessere Schuessel rechts ist "Kayu"
Donnerstag, 16.02.2012
Gestern Abend bin ich kurz nach 22 Uhr noch aus dem Haus – und gleich eine Ecke weiter, im Antiquariat hängen geblieben. Das Verführerische an japanischen Läden sind die langen Öffnungszeiten. Der Buchladen zum Beispiel hat bis ein Uhr nachts auf. Erst um Mitternacht konnte ich mich von den Bücherregalen trennen, mit dem Rucksack voll neuer Errungenschaften. Danach habe ich noch meinen Tagebuch-Eintrag abgeschickt und bin so wieder erst sehr spät ins Bett.
Wie schon die Tage zuvor bin ich kurz vor 7 Uhr aufgestanden, habe mich geduscht und angezogen, und war 45 Minuten später unten beim Frühstück. Heute habe ich mal etwas Neues ausprobiert: o-kayu. Das ist gesalzener Reis in einer dünnen, Suppen-ähnlichen Brühe. Da mir nicht nach Reissuppe zum Frühstück war, habe ich mir noch einen Apfeljoghurt dazu gekauft und aus meinem Zimmer noch eine Banane (vom Frühstück vor zwei Tagen) geholt. Das habe ich dann alles in das Kayu hinein gerührt – zur Verwunderung der Asiatinnen, die bei mir am Tisch saßen und das Kayu ohne „Zutaten“ gegessen haben. Meine neue Mischung schmeckte leider nicht ganz so, wie von mir erwünscht. Es war einfach schon zuviel Salz darin. Also habe ich noch drei Löffel Zucker darüber gestreut, kräftig umgerührt und dann brav aufgegessen. Morgen werde ich das „Rezept“ ein bisschen ändern!
Vormittags war Unterricht bei Frau Tsuboyama. Sie macht auf den ersten Blick einen sehr strengen Eindruck, was auf den zweiten Blick Gott sei Dank nicht zutrifft. Das neue Thema ist „Japanisches Bildungswesen“. Wir haben einen Prospekt von der Oberschule erhalten, die wir morgen besuchen werden, und mussten neue Vokabeln raussuchen.
Am Nachmittag war Unterricht in Lehrmethodik bei Herrn Shirai – sehr locker und lustig. Danach saß ich bis zum Abendessen im Computerraum im 3. Stock. Nach dem Essen, diesmal mit drei Chinesinnen am Tisch, bin ich wieder in mein Zimmer und habe dort am Computer weiter gearbeitet. Bei Frau Ogiwara, der älteren Dame aus Kitaurawa habe ich mich gemeldet, und für nächsten Montag bei ihr zuhause verabredet. Sie war froh dass ich mich endlich melde.
Eben war Tiziana von nebenan bei mir, wegen der Hausaufgabe für Montag. Ich habe ihr bei der Gelegenheit meine neu erworbenen Bücher gezeigt, und sie hat sich gleich ein paar Titel notiert.
Ich werde jetzt noch mal ins Computerzimmer, diesmal im zweiten Stock, falls noch Platz ist, verschwinden. Ich muss noch einiges im Internet raussuchen, und hier in meinem Zimmer ist der Internet-Zugang abends einfach zu langsam. Morgen früh geht es dann mit dem Bus um 10Uhr in das eine Stunde entfernte Wako, zur Schulbesichtigung. Erst zum Abendessen werden wir wieder zurück sein. Ich bin schon gespannt!!
Kleiner Nachtrag:
Ich habe entdeckt, dass ich schon laengst auf ein Schreiben eines Oberschul-Direktors aus Hokkaido haette antworten sollen, was ich inzwischen auch getan habe. Dann musste ich noch andere Mails beantworten... Jetzt ist es 23.50 Uhr. Wieder nichts mit „frueh schlafen gehen“! Vielleicht morgen???
Daudau1 - 16. Feb, 15:45