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Das ist mein muedes Gesicht bei der Bootstour auf dem Sumida-Fluss

Aus dem Bus geknipst (ich bin klein im Rueckspiegel zu sehen)

Vom Tokyo-Tower aus geknipst

Mein Mittagessen im Selbstbedienungsrestaurant

Strasse in Tokyo, im Hintergrund der neue "Sky Tree"-Turm
Mittwoch, 01.02.2012
Zum Frühstück gab es den Rest grobe Leberwurst mit zwei Spiegeleiern und Tofu (den esse ich jeden Morgen, kalt, mit Sojasoße). Zuvor hatte ich noch in meinem Zimmer weggeräumt, was so rumlag, da heute im Laufe des Tages die „Putzkolonne“ die Betten frisch beziehen und saubermachen sollte.
Pünktlich um 8.30 Uhr waren alle 38 Teilnehmer des Programms unten in der Lobby versammelt. Mit dem Bus ging es eine Stunde lang nach Tokyo rein. Wir hatten eine nette „Bus-Führerin“, die in druckreifem, sehr höflichem Japanisch viel Interessantes über die Stadt zu berichten hatte. Wir waren alle sehr angetan von ihren Erklärungen, und ich war nicht die einzige, die während der Fahrt das Aufnahmegerät laufen hatte. Ich saß übrigens neben einer Chinesin aus dem ersten Kurs. Es stellte sich heraus, dass sie aus Hongkong ist, und dort Japanisch an der Uni unterrichtet. Sie war zum ersten Mal 1994 in Japan, muss also mindestens 5 Jahre jünger sein als ich. Josephine kennt sie leider nicht.
Der erste Stopp war im Stadtmuseum in Tokyo. Ich war schon vor sechs Jahren dort, fand es aber trotzdem wieder sehr beeindruckend. So sehr, dass mir nach der einen Stunde, die wir hatten, zum kurzen Bummel durch den Andenken-Laden am Ausgang leider keine Zeit mehr blieb.
Nach kurzer Fahrt mit dem Bus wurden wir gegen 11.45 Uhr in einem großen Einkaufszentrum („olinas mall“) in den 4. Stock in ein Restaurant geführt, in dem heißes und kaltes Buffet angeboten wurde. Für uns war schon reserviert. Eine Stunde lang konnte ich fast alles versuchen, was dort appetitlich angerichtet war. Kleine Fische mit in Streifen geschnittenen Gemüse, deren Geschmack an sauer eingelegten Backfisch erinnerte, schmeckten mir am besten. Die Koreanerin, die noch bei mir am Tisch saß, kennt vermutlich meine koreanische Bekannte aus dem Kurs von 2006. Der Mexikaner, der auch noch mit uns zusammensaß (wahrscheinlich schon über 50 Jahre alt, grauhaarig) war recht still.
Die Abfahrt des Busses, weiter nach Asakusa, verzögerte sich etwas, da einige Teilnehmer noch einen kleinen Einkaufbummel nach dem Essen starteten, und wohl nicht auf die Uhr geschaut hatten. Unsere Reiseleiterin aus Kitaurawa (nicht die nette aus dem Bus; da waren zusätzlich noch zwei Damen dabei, die das Organisatorische regelten, und davon eine) war merklich verärgert über die Verspätung. So hatten wir dann zur Besichtigung des Tempels in Asakusa, und zum Durchqueren der Straße mit den herrlichen Andenkenläden dort leider nur eine gute halbe Stunde – viel zu wenig!! Am großen Eingangstor der Einkaufsstraße, mit dem riesigen Lampion darunter, war 13.45 Uhr Treffpunkt, und wieder einige zu spät!
Von dort waren wir in knapp fünf Gehminuten an der Schiffsanlegestelle am Sumida-Fluss. Bis zur Abfahrt des geräumigen, zweigeschossigen Schiffes waren die Nachzügler auch noch rechtzeitig da. Richtung Süden, zum Hafenbecken sind wir unter vielen Brücken durchgefahren. Ich saß zuerst oben, von wo aus man aber nicht so gut fotografieren konnte. Mit uns zusammen war eine größere Reisegruppe aus China eingestiegen. Auch die Durchsagen waren auf Japanisch und Chinesisch. Es gibt wirklich auffallend viele chinesisch sprechende Leute hier – nicht nur in unserer Schule.
Anschließend ging es mit dem Bus weiter zum „Tokyo Tower“, dem mit seinen 333 Metern Höhe wohl bald der Rang als Anziehungsort für Touristen vom neu errichteten (und ab Mai zugänglichen) „Tokyo Sky Tree“ mit 634 Metern Höhe streitig gemacht werden wird. In den Andenken-Läden dort gibt es viel Schnickschnack mit Aufschriften wie: „I love Tokyo Tower“ oder „Tokyo Tower is still alive“. Wir hatten einen schönen Rundblick von der obersten Plattform aus. Nur der Berg Fuji hatte sich leider im Nebel versteckt.
Zum letzten Mal ging es danach mit dem Bus weiter, vorbei am Kaiserpalast, bis zum Viertel „Akihabara“, das für seine vielen Elektrogeschäfte bekannt ist. Mit Heike und den beiden Inderinnen bin ich dann auch in eines rein. Die Tour endete dort. Wir hatten alle Geld für die Rückfahrt mit dem Zug, und einen Fahrplan bekommen. Heike hatte noch etwas anderes vor, weshalb ich mit Harushada und Prathi kurzentschlossen in ein kleines Indisches Restaurant ganz in der Nähe gegangen bin. Die beiden freuten sich sichtlich, vertrautes Essen zu bekommen.
Von dort aus sind wir mit der Bahn (41 min.) zurück nach Kitaurawa. Gegen 19.30 Uhr waren wir wieder im Wohnheim. Ich habe mir ein Bad eingelassen, den Laptop auf dem Toilettendeckel geparkt und von der Badewanne aus „In aller Freundschaft“ angeschaut. Dann habe ich noch die bis jetzt angesammelten Kassenzettel sortiert, im Kalender eingetragen, von Reikos Mama erhaltene Zeitschriften ausgeschlachtet, Mails beantwortet, aufgeräumt, eine schriftliche Hausaufgabe erledigt,... Es war dann schon wieder kurz vor Mitternacht, als ich endlich in mein frisch bezogenes Bett schlüpfte (das ich nochmal neu „sortiert“ und das Leintuch zum Zudecken mit Sicherheitsnadeln an den zwei Wolldecken befestigt hatte).
Daudau1 - 2. Feb, 12:43