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Montag, 30.01.2012
Beim Frühstück im Speisesaal war ich heute Morgen nicht, da ich noch von Reikos Mama eingepackte Röllchen, etwas eingelegtes Gemüse und ein süßes Brot hatte. Dazu gab es grünen Tee. Gerade noch rechtzeitig bin ich in der großen (kalten!) Halle angekommen, in der wir gemeinsam ein Quiz über die neuesten Dinge in Japan gemacht haben. Die Lösungen wurden und danach ausführlich und recht lustig vom Lehrer Herr Koh erklärt.
Nach dem Mittagessen – gemeinsam am Tisch mit Heike und den zwei Inderinnen, für die es endlich etwas zu essen gab, das fast wie bei ihnen zu Hause schmeckte - war ich noch ein bisschen am Computer in meinem Zimmer und dann wieder ganz knapp rechtzeitig im ersten Unterricht in meiner Klasse. Ich bin in der mittleren Gruppe. Wir sind 12 Frauen und ein Mann aus Nepal. Heute war nur Einführung mit einer Flut von Kopien. Anschließend war noch Einführung im Computerzimmer – auch nicht viel Neues – bis 17 Uhr.
Um 17.25 Uhr war ich schon wieder auf Achse. Mit dem Zug bin ich direkt bis nach Shibuya gefahren. Dor t angekommen, bin ich gleich ins Untergeschoss des Tokyu-Kaufhauses, in die Lebensmittelabteilung. Den Verkaufsstand von der „Schmankerl-Stube“ gibt es dort noch. Eine junge Frau hat mich bedient, und mir ein Stück grobe Leberwurst verkauft. Sie meinte auf meine Frage hin, dass der Chef so gut wie nie in dieser Filiale sei. Macht nichts. Ich wollte nur mal sehen, ob es sie überhaupt noch gibt.
Vor dem Bahnhof war ich gegen 18.45 Uhr mit Koichi am Hachiko verabredet. Dank meines Handys haben wir uns in dem Gewimmel gleich gefunden. Ganz in der Nähe, auf der anderen Seite der riesigen Kreuzung sind wir in ein interessantes Restaurant: wenn man dort reingeht, kommt man sich vor, als sei man plötzlich in einem ganz alten Stadtviertel in Kyoto. Über eine kleine Brücke und um ein paar „Häuserecken“ herum wird man dann in eines der kleinen Zimmerchen gebracht, die ein bißchen wie ein Zugabteil mit Tisch dazwischen anmuten. Wir haben ganz lecker gegessen, wie oben auf dem Bild zu sehen ist. Koichi hat sich selbstständig gemacht und unterrichtet an der Uni und in verschiedenen Firmen Buchhaltung, bzw. Rechnungswesen. Er hat auch schon ein paar Bücher dazu geschrieben. Eines hatte er dabei und mir geschenkt.
Gegen 21.30 Uhr hatte er schon recht müde Augen (ich vielleicht auch?) und so sind wir Richtung Bahnhof aufgebrochen, wo wir uns dann verabschiedet haben.
Mir ist aufgefallen, dass weniger westliche Ausländer in Tokyo unterwegs sind. Sicherlich eine Folge von Fukushima. Doch die Leuchtreklamen blinken fleißig wie eh und je.
Kurz nach 22.30 Uhr war ich wieder im Wohnheim. Die Fahrt von Shibuya nach Kitaurawa dauert gute 40 Minuten. Zu später Stunde sind viele angetrunkene Männer unterwegs, die sich aber in der Regel sehr still und unauffällig verhalten.
Mittlerweile ist es wieder kurz vor 1 Uhr. Ich müsste eigentlich noch die Texte für den Test am Freitag an die Uni schicken. Doch das verschiebe ich, glaub ich, noch ca. 7 Stunden und gehe jetzt lieber ins Bett!
Daudau1 - 30. Jan, 16:26