Sonntag, 29. Januar 2012

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Sonntag, 29.01.2012

Bis nach 8.30 Uhr war ich im Bett. Dann kurz im Internet und schließlich habe ich mich fertig gemacht für die Mochi-Herstellung draußen auf dem Parkplatz vor der Schule. Gestern hatte ich mich zum ersten Mal getraut, mich im Zimmer zu föhnen – nachdem ich das Licht, die Klimaanlage, die Lüftung im Bad, Computer und Fernseher ausgestellt hatte. Uns war mehrmals erklärt worden, dass im ganzen vierten Stock die Stromversorgung zusammenbrechen wird, wenn wir uns auf unseren Zimmer die Haare trocknen. Ich konnte mir das nicht so recht vorstellen, und auch wenn ich ein bisschen Bedenken hatte, dachte ich doch: wenn ich es nicht ausprobiere, werde ich nie wissen, ob es klappt oder nicht! Und es hat geklappt. Problemlos. Ich föhne mich jetzt nur noch auf dem Zimmer!
Das Reiskloß-Machen auf dem Parkplatz war ganz lustig. Es waren viele Japaner aus der Nachbarschaft da, auch viele kleine Kinder. Unter zwei offenen „Zeltlingen“ verteilten Frauen heiße japanische Gemüsesuppe und formten aus dem schon weichgestampften Reis Klöße (etwa so groß wie kleine Eier), die dann noch in verschiedenen Zutaten gewälzt werden, wie süßer brauner Puder, braune Bohnenpaste oder Seetang. Die klebrigen Klöße lassen sich nur schwer teilen und sind mit Stäbchen nicht ganz einfach zu essen. Aber mir hat’s geschmeckt. Die beiden Inderinnen waren gar nicht begeistert.
Da trotz des sonnigen Wetters ein sehr kalter Wind wehte, hat es kaum einer länger als eine Stunde draußen ausgehalten. Die Japaner, die die ganze Zeit über den Reis gestampft haben, waren zu bewundern. Schließlich musste immer einer von ihnen den Reis mit nassen Händen wenden. Immer wieder lief einer von ihnen zu den dampfenden Reis-Kochtöpfen und wärmte sich ein Weilchen auf.
Eine Trommelvorführung wie vor sechs Jahren gab es diesmal nicht. Es war wohl einfach zu kalt.
Ich bin gegen 11.30 Uhr wieder auf mein Zimmer, habe noch ein bisschen am Computer gearbeitet und dann Mittagsschlaf gemacht. Erst gegen 15 Uhr bin ich zu Reikos Eltern aufgebrochen.
Eine Haltestelle nach Kitaurawa, in Urawa, bin ich kurz ins dortige Kaufhaus Parco, da ich im Internet gesehen hatte, dass es dort eine Filiale von der großen Buchladen-Kette „Kinokuniya“ gibt. Dort habe ich die drei Bücher, um die mich meine Chefin gebeten hatte, besorgt.
Nach zweimal umsteigen und insgesamt gut 45 Minuten Zugfahrt war ich schließlich in Sakado, wo Reikos Vater schon mit dem Auto auf mich wartete. Ich hatte beim Aussteigen schon befürchtet, am falschen Ort zu sein, da mir der Bahnhof total unbekannt vorkam. In dem Moment war mir das Handy von Robert eine große Hilfe, da ich gleich bei Reikos Mutter anrufen und mich vergewissern konnte, richtig zu sein. Wie ich später erfuhr, ist das früher so putzig kleine Bahnhofsgebäude in den vergangenen Jahren abgerissen worden und nun steht da ein riesiges Haus mit bunten Glasfenstern, großen Rolltreppen und Geschäften.
Zuhause im Wohnzimmer bei Reikos Eltern wurde ich fürstlich bewirtet. Reikos Mama muss stundenlang in der Küche gestanden haben. Über drei Stunden haben wir uns unterhalten und gegessen. Zwischendurch haben wir noch mit Reikos Bruder Ken, dessen zwei Söhnen (4. Und 7. Klasse) und seiner Frau, die auf der anderen Seite von Tokyo wohnen, geskypt. Das machen sie anscheinend jeden Sonntag Abend, da sie sich nicht so oft treffen.
Gegen 21.30 Uhr haben mich Reikos Eltern mit Auto zum Bahnhof zurück gebracht (keine 10 Minuten entfernt). Eine viertel Stunde unterhielt sich Reikos Mama noch mit mir am Bahnsteig, bis mein Zug kam. Ich habe versprochen, auf alle Fälle noch einmal vorbei zu kommen, bevor ich wieder nach Deutschland fliege. Bis nach Kitaurawa hat es dann doch etwas länger gedauert, da später am Abend nicht mehr so viele Züge fahren. Um 23.25 Uhr war ich endlich im Wohnheim, und wurde auch gleich reingelassen.
Dann noch dieser Tagebuch-Eintrag, ein warmes Bad, ein paar Mails und gegen 1.15 Uhr war ich im Bett!

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